Thomas W. H. Koppermann ("twhk") präsentiert:
- Die private Homepage über "fast alles", was auf Schienen fährt (Vorbild und Modell) -
Meine kleine H0e-Modellbahn-Tischanlage
- Tunnelbau, Gleisverlegung und Einschottern -
(letzte Änderung: 16.04.2021)
Nach der Planung beginnt der Aufbau erster Geländeteile, das war bei mir der Tunnel mit der Tunneldecke
als Basis für die obere Landschaft mit Felsen, Wald und Burgruinen.
Der Tunnelbau beginnt mit dem Anfertigen und Setzen der Portale sowie dem Setzen von Stützen,
die zugleich die obere Ebene tragen als auch zur Befestigung der Tunnelwand dienen:
Tunnel-Seitenwände sind für mich unverzichtbar, da man zum einen an den Portalen in den Tunnel
hineinsehen kann, und zum anderen helfen die Wände, dass man bei Entgleisungen im Tunnel die Fahrzeuge
leichter heraus ziehen kann, ohne um die Stützen oder in der hintersten Ecke herumfummeln zu müssen.
Die Tunnelportale und Flügelmauern habe ich aus strukturierten PVC-Platten (diese hier sind von kibri®) zugeschnitten,
mittels angeleimter Holzklötzchen in Position gebracht und damit die Fixpunkte für die obere Ebene gesetzt.
Kleiner Tipp: Die starren, geraden Profile für die Tunnelportalbögen (hier PVC-Profile von FALLER®) habe ich
kurz in fast siedendes Wasser gehalten und dann sofort in die passende Rundung gebogen und eingeklebt.
(Man kann natürlich auch fertige Tunnelportale kaufen und einbauen; diese sind aber nicht individuell,
und ich wollte unbedingt Material aus meinem Bestand verbrauchen.)
Wer es noch realistischer haben möchte, kann an die Portale noch einige cm ausgerundete Tunnelgewölbe anfügen
(dies ist jedoch bei im Bogen verlaufenden Gleisen nur schwer möglich, deshalb habe ich zugunsten der Wand
darauf verzichtet; außerdem ist es später im Tunnel so dunkel, dass man ohnehin nicht viel erkennt).
Bevor der Tunnel endgültig abgedeckt wird, muss das im Tunnel verlaufende Gleis besonders
sorgfältig verlegt und befestigt werden, denn spätere Korrekturen sind nicht mehr möglich!
Die Tunnelabdeckung habe ich aus einer Hartfaserplatte ausgeschnitten.
Hier ist das Hintergrundbild noch nicht ausgerichtet und angepasst;
dies geschieht erst, nachdem die obere Ebene aufgeleimt ist.
Die Gleise habe ich zunächst lose aufgelegt, dann die Ränder angezeichnet,
und dann die Gleise mit einem Strang aus handelsüblichem Weißleim (Holzleim) befestigt;
dieser trocknet nahezu transparent auf und wird später durch Schotter verdeckt:
Fabrikneue Gleise sehen nicht aus, wie bei einer "richtigen" Eisenbahn; ihnen fehlt die Patina,
die von Anfang an durch Rost, Bremsabrieb und Umwelteinflüsse entsteht.
Lediglich oben sind die Schienen blank, wenn sie regelmäßig befahren werden.
Also sollte man auch im Modell dafür sorgen, dass die Gleise "gealtert" aussehen.
Das kann man mit speziellen Materialien tun, die im Modellbahnzubehörhandel angeboten werden
(und entsprechend viel kosten) oder mit einfachen, meist vorhandenen "Hausmitteln",
wie (rost)braunem Mattlack oder einem braunen Permanentmarker.
Wenn dabei etwas von der Farbe auf die Schienenoberfläche gelangt ist das nicht schlimm, da man
abschließend ohnehin alle Gleise mit einem Schienenpolierblock reinigen sollte, um für guten Kontakt zu sorgen.
Nach dem Patinieren können die Gleise eingeschottert werden.
Damit die feinen Steinchen und der Leim nicht in die filigranen Weichenantriebstechnik geraten,
habe ich die Weichen mit Klebeband abgedeckt. Diese Stellen muss man später vorsichtig nachschottern.
Einschottern der Gleise mittels Eigenbau-"Schotterhelfer"
Zum Einschottern meiner
9-mm-Kleinbahn-Gleise
habe ich den feinsten Splitt
verwendet, der mir
zur Verfügung stand;
er hätte gerne noch
feiner sein können,
wie man am letzten Bild
ganz unten erkennt.
Um mir das Einschottern, das stellenweise eine Fummelei sein kann und viel Geduld erfordert,
etwas zu erleichtern, habe ich mir aus Materialresten, die ich in meiner Heimwerkstatt hatte,
einen "Schotterhelfer" gebastelt, mit dem auch sehr schmale Stellen gut beschottert werden können,
an die man sonst nur schlecht heran kommt.
(Es gibt kleine Geräte zum Einschottern auch für viel Geld fertig zu kaufen.)
Später habe ich dasselbe Gerät mit großem Erfolg auch für die Herstellung der Sandwege benutzt.
Die Vorgehensweise ist wie folgt:
Der Schottersplitt (oder Sand) wird in den Schotterhelfer eingefüllt und dieser verschlossen.
Mit der Spitze geht man so nah wie möglich an die zu schotternde Stelle heran und bringt den Schotter
durch leichtes Klopfen auf die Röhre (oder durch "Rattern" über die Schwellen) zum Auslaufen, während
man das Gerät langsam und gleichmäßig an den Gleisaußenkanten bzw. in der Gleismitte entlang zieht.
Steinchen, die danach noch auf den Schwellen liegen, schiebt man vorsichtig mit den Fingern
zwischen die Schwellen, denn Schotter sollte nur dort liegen und nicht auf den Schwellen.
Ich empfehle, keinen Pinsel zu verwenden, weil man damit eher Steinchen über die Gleise verteilt.
Die weiteren Arbeitsschritte erfolgen am besten abschnittsweise, da die Flüssigkeiten sonst zu schnell wegtrocknen.
Wenn der Schotter verteilt ist, sprüht man ihn mit einer Mischung aus Wasser mit etwas (Isopropyl-)Alkohol
und einigen Tropfen Spülmittel ein, um ihn aufnahmefähig für den anschließenden Weißleim-Auftrag zu machen.
Der Weißleim (handelsüblicher, normaler, klar auftrocknender Holzleim, kein Express-Leim)
wird mit Wasser so weit verdünnt, dass er tropffähig ist (je nach Dicke des Weißleims sind das
ca. 2/3 Wasser und 1/3 Leim). Dazu gibt man etwas Spülmittel, um die Fließfähigkeit zu verbessern.
Alles gut vermischen.
Nun zieht man eine Portion dieser Leimmischung in eine Tropfflasche oder Pipette oder Spritze (ohne Kanüle) ein
und tropft die Flüssigkeit satt auf alle Schotterbereiche (bzw. Sandwege).
Ich habe hierbei am liebsten mit einem Baby-Nasen-Sauger gearbeitet,
weil er einen griffigen Gummiball hat und mehr Inhalt fasst als eine Pipette.
Nach dem Durchtrocknen (ca. 1 Tag) sitzt der Schotter oder Sand fest an seiner Stelle,
und falls nicht, kann man ja nachtropfen.
Lose Schottersteinchen an unerwünschten Stellen saugt man mit einem Staubsaugerschlauch ab.
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© Thomas
W. H. Koppermann ("twhk"), 23881 Bälau, Deutschland (Germany)