Thomas Koppermann präsentiert:
Meine Bilder vom Kurzbesuch bei der
(ehemaligen) Torfverladestelle
Wietzendorf-Lührsbockel
(bei Soltau, Niedersachsen)
- Von dieser Bahn existiert hier heute nichts mehr! -
(zuletzt geändert:
24.07.2016)
Im Juli 2003 machte ich auf der Rückreise nach Hamburg einen letzten Abstecher von der Autobahn ins Feldbahn-Abseits und wollte mir die Feldbahn an der Torfverladestelle in Lührsbockel anschauen.
Wie üblich, sprach ich zunächst im Werksbüro vor, gab mich als interessierter Feldbahnfreund zu erkennen und fragte höflich um Erlaubnis, das Gelände betreten und mich umschauen zu dürfen. Die Erlaubnis wurde mir mündlich gewährt, und man beschrieb mir genau den Weg, den ich mit dem Auto fahren sollte, um vom Werk zur Verladeanlage zu kommen.
So weit - so gut.
Die Bilder, die sich mir vor Ort boten, waren einerseits erschütternd, entsprachen andererseits aber genau den Vorstellungen eines Feldbahners.
Als ich am späten Nachmittag eintraf, war kein Betrieb auf der Anlage;
es standen jedoch Züge aus mehreren Torftransportwagen bereit.
Hier ein Blick in die Entladeanlage, wo der Torf aus den Feldbahnwagen auf Lkw umgeladen wird.
Diese Loks sind wohl eher nicht mehr betriebsfähig ...
... und diese wohl auch nicht.
Auf dem Gleisrest der ehemaligen Verbindung zum Werksgelände stehen
mitten im Wald zahlreiche Torfwagen mit z. T. verrottetem Holzaufbau, ...
... z. T. liegen sie auch umgekippt im Wald.
Für das Auge des Feldbahners ein Jammer, ...
... und man fragt sich unwillkürlich, ...
... ob man hier nicht was vor dem endgültigen Verfall und vor dem Schrottplatz retten kann.
Was mag hier passiert sein? War das eine Werkstatt oder ein Ersatzteillager?
Die Achsen scheinen das Feuer wohl überstanden zu haben. - Wem nützt's?
Mein Besuch bei dieser Feldbahn sollte übrigens noch ein Nachspiel haben, das ich hier nicht verschweigen möchte, um anderen interessierten Feldbahnfreunden vergebliche Bemühungen und Ärger zu ersparen:
Nachdem ich wieder zuhause war, schrieb ich einen freundlichen Brief an die Firma ASB Grünland in Baden-Württemberg, zu der dieser Torfbetrieb gehört.
Ich berichtete von meinem Besuch und meinen Beobachtungen und fragte an, ob es vielleicht möglich wäre, etwas von dem offensichtlich ausgemusterten bzw. aufgegebenen Material zu erwerben bzw. bergen zu dürfen.
Auf meine erste Anfrage erhielt ich keine Antwort. Als ich dann später nochmal nachhakte, bekam ich als Antwort einen recht unfreundlich formulierten Brief, in dem man mir mitteilte, dass keinerlei Material abgegeben würde.
Außerdem warf man mir vor, ich hätte das Gelände ohne Erlaubnis betreten und quasi Hausfriedensbruch begangen (was, wie oben beschrieben, ja nicht stimmt, da ich vor Ort im Werk mündlich die Erlaubnis erhalten hatte).
Abgesehen davon, dass es sicher nicht im Sinne einer sorgsamen Waldpflege ist, wenn man seinen Schrott (das sind die alten Torfwagen in diesem Fall ja wirklich) und anderen Abfall einfach in den Wald kippt bzw. dort verrotten lässt, finde ich es äußerst arrogant von den "Firmen-Oberen" (die wohl kaum etwas für Hobby-Feldbahner empfinden können oder sich zumindest nicht die Mühe machen, deren Ansinnen zu verstehen), meine höflich gestellte Anfrage derart abzuschmettern und mich dann auch noch zu beschuldigen.
Kann es sein, dass man sich in der Firmenleitung dafür schämt, wie es im Wald aussieht, und dass man befürchtet, man wolle hier vielleicht irgendwelche Umweltsünden (Öl, ...?) aufdecken, und möchte man vielleicht deshalb keine Außenstehenden im Gelände haben?
Ihr Feldbahnfreude seid also gewarnt: Lasst Euch Erlaubnisse immer schriftlich geben (evtl. schon zuhause einen Zettel vorbereiten) und merkt Euch den Namen der Person, die Euch die Erlaubnis zum Betreten von Werksgelände gibt!
Und Betriebe wie diesen hier meidet Ihr am besten.
Es gibt eine Menge anderer Betriebe, die Feldbahnfreunden wesentlich entgegenkommender gegenübertreten.
(Inzwischen ist dieser Betrieb übrigens Geschichte.)
© Idee und Umsetzung: Thomas W. H. Koppermann, 23881 Bälau, Deutschland (Germany)